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Nahwärmenetz und Stromverbund in Hundsangen in Betrieb genommen

hundsangen-nahwaerme-2015Die Verbandsgemeinde Wallmerod wird immer mehr ein Vorreiter in Sachen Energiesparen. Nach der erfolgreichen Installation einer Brennstoffzelle im Rathaus der Verbandsgemeinde im vergangenen Jahr wurde nun im Freibad von Hundsangen das nächste Energieprojekt umgesetzt.

„Wir nehmen heute offiziell das Nahwärmenetz und den Stromverbund Hundsangen in Betrieb“. Verbandsbürgermeister Klaus Lütkefedder ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit dem Planer und Mitarbeitern der ausführenden Firmen den symbolischen Start vorzunehmen. In diesem Zusammenhang ging er auf die Historie dieses Projektes ein und erläuterte den technischen Hintergrund. Nach seinen Worten waren die Umbaupläne für das Freibad im vergangenen Jahr ausschlaggebend für eine Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Wolf aus Oberlahr, das eine Optimierung der Technik vorschlug. „Wenn wir schon an der Technik im Freibad arbeiten, sollten auch Überlegungen für ein Blockheizkraftwerk angestellt und möglichst in die Tat umgesetzt werden“.

Nachdem der Verbandsgemeinderat am 27. März 2014 diese Pläne befürwortete, wurde die Maßnahme zügig umgesetzt. Noch vor dem 1. August 2014 wurde das BHKW in Betrieb genommen, damit für die Anlage noch die EEG-Förderung genutzt werden kann. In einem zweiten Schritt wurden nun das Nahwärmenetz und der Stromverbund realisiert, erläuterte Klaus Lütkefedder.

hundsangen nahwaerme 2015

Über das Nahwärmenetz wird im Winter vom Freibad Hundsangen aus Wärme in die benachbarte Grundschule Hundsangen und die Hundsänger Sporthalle geliefert. Im Sommer wird mit der erzeugten Wärme das Beckenwasser im Freibad geheizt. Das Nahwärmenetz funktioniert in beide Richtungen. Ende April wird für die Aufheizung des Beckenwassers auf Betriebstemperatur so viel Wärme benötigt, dass die Heizungen in Grundschule und Sporthalle mitlaufen müssen. Möglich macht das alles eine intelligente Steuerungsanlage. Der Heizenergieverbrauch im gesamten Verbund liegt bei 585.000 kWh und wird um rund 20 Prozent auf 462.000 kWh gesenkt.

In den Stromverbund wird neben dem Freibad, der Grundschule und der Schulsporthalle auch das Feuerwehrgerätehaus einbezogen. „Gebraucht werden im Stromverbund 105.000 kWh Strom, erzeugt werden 117.000 kWh“ berichtet Ingenieur Wolf. Überschüssiger Strom kann ins Netz gespeist werden, bei Mehrbedarf wird Strom aus dem Netz entnommen.

Die Gesamtkosten von BHKW, Nahwärmenetz und Stromverbund belaufen sich auf rund 324.000 Euro. Es werden pro Jahr Einsparungen von rund 33.000 Euro für Strom und Heizkosten erwartet. Damit amortisiert sich die Anlage beim derzeitigen Preisniveau in 9 bis 10 Jahren.

Abschließend dankte Bürgermeister Lütkefedder dem Ingenieurbüro Wolf und den ausführenden Firmen Munsch & Hannappel (BHKW und Nahwärme) Michel (Elektro), Schönauer (Nahwärmetrasse) und AaG (Steuerung) für die fristgerechte und zügige Umsetzung. kdh